Mittwoch, 10. Dezember 2025

Grundstein für die neue Filterhalle des Wasserwerks Rentrisch gelegt

Fast 100 Jahre lang wurde im Wasserwerk Rentrisch Rohwasser, das aus 16 Tiefbrunnen im Scheidter Tal stammt, zu Trinkwasser in bester Qualität aufbereitet. Nun investieren die Stadtwerke Saarbrücken 22 Millionen Euro in eine neue Filterhalle, die die alte ablösen wird. Das 17 Meter hohe und 35 Meter breite Gebäude entsteht auf dem Betriebsgelände des Wasserwerks zwischen der Straße Lottenhammer und dem Wasserlehrpfad. Die Grundsteinlegung erfolgte am Mittwoch, 10. Dezember 2025. Die Inbetriebnahme der neuen Filterhalle ist für den Winter 2027 geplant. 

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Grundsteinlegung für die neue Filterhalle des Wasserwerks Rentrisch (v.l. Bürgermeisterin von St. Ingbert Nadine Backes, Oberbürgermeister von Saarbrücken Uwe Conradt, Leiter Baumanagement der Stadtwerke Saarbrücken Daniel Bürtel, Ivars Gludausis, Frank A - Stadtwerke Saarbrücken / Dirk Michler

Grundsteinlegung für die neue Filterhalle des Wasserwerks Rentrisch (v.l. Bürgermeisterin von St. Ingbert Nadine Backes, Oberbürgermeister von Saarbrücken Uwe Conradt, Leiter Baumanagement der Stadtwerke Saarbrücken Daniel Bürtel, Ivars Gludausis, Frank A - Stadtwerke Saarbrücken / Dirk Michler

Grundsteinlegung für die neue Filterhalle des Wasserwerks Rentrisch (v.l. Bürgermeisterin von St. Ingbert Nadine Backes, Oberbürgermeister von Saarbrücken Uwe Conradt, Leiter Baumanagement der Stadtwerke Saarbrücken Daniel Bürtel, Ivars Gludausis, Frank A - Stadtwerke Saarbrücken / Dirk Michler

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt: „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Das Wasserwerk Rentrisch ist wesentlich für die Wasserversorgung der Landeshauptstadt. Rund 30 Prozent des Trinkwassers – das entspricht 3,5 Millionen Liter im Jahr - stammt aus dem Rohrbachtal. Die neue Filterhalle ist eine Investition in die Zukunft.“ Die Filtertechnik samt Pumpen stammt von 1928. „Das Besondere an der Filterhalle ist, dass sie völlig ohne Pumpen auskommt. Das macht sie sehr energieeffizient. Das Rohwasser fließt durch die gesamte Aufbereitung im freien Gefälle – von den Rieslern bis zu den Trinkwasserspeichern“, erklärt Stadtwerke-Vorstand Ivars Gludausis die moderne Technik. Mit 1.720 Quadratmetern Filterfläche kann eine Aufbereitungsleitung von bis zu 1.150 Kubikmetern pro Stunde erreicht werden. Sein Vorstandskollege Thomas Gebhart ergänzt: „Mit der neuen Filterhalle setzen wir auf eine nachhaltige Wasserinfrastruktur. Der Nettoenergieverbrauch wird deutlich auf unter 0,1 Kilowattstunde je Kubikmeter fallen. Die 265 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Leistung von 55 kWp wird prognostiziert 55.000 Kilowattstunden Strom erzeugen.“

Im Vorfeld wurden mehrere Verfahren, die für eine physikalische Entsäuerung in Betracht kommen, untersucht. Die Entscheidung fiel auf drei sogenannte Riesler (Belüftung). Sie sorgen dafür, dass das Wasser Sauerstoff aufnimmt, damit oxidieren beispielsweise Eisen und Mangan. Das oxidierte Eisen und Mangan bilden Flocken, die in vier 30 Quadratmeter großen Sandfiltern entfernt werden. Die Restentsäuerung erfolgt über Kalksteinfilter. Anschließend erfolgt eine Desinfektion lediglich als Sicherheitsstufe zum Abtöten von möglichen Keimen. Die erfolgt durch ultraviolettes Licht. Auf den Einsatz von Chemikalien kann verzichtet werden. Das aufbereitete Trinkwasser wird aus der Filterhalle in die Maschinenhalle befördert. Von der Maschinenhalle wird das Wasser in die Hochbehälter gepumpt.

Die Baustelle wird durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet.

Infokasten: Die Stadtwerke Saarbrücken verfügen über zwei eigene Wasserwerke in Rentrisch und St. Arnual. Darüber hinaus beliefert das Wasserwerk Bliestal, hier sind die Stadtwerke Betriebsführer, Saarbrücken und mehrere Stadt- und Gemeindewerke im Saarpfalz-Kreis sowie auch eine Gemeinde im benachbarten Frankreich mit Trinkwasser. Hinter der Wasserversorgung verbirgt sich eine aufwändige, weit verzweigte Infrastruktur. Das Wasserversorgungsnetz der Stadtwerke Saarbrücken ist so lang, wie der Weg von Saarbrücken nach Paris und zurück – insgesamt rund 850 Kilometer. Zur aufwändigen Infrastruktur zählen 394 Kilometer Hausanschlussleitungen, 15 Pumpstationen, 21 Trinkwasserhochbehälter, 41 Druckminderungs- und sieben Druckerhöhungsanlagen sowie 40 Brunnen.