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Experten von Stadtwerken Saarbrücken, co.met und Hager Group stellten am Donnerstag, 12. Oktober 2023, auf dem Stadtwerke-Betriebsgelände in Alt-Saarbrücken ein gemeinsames Innovationsprojekt zur Sicherung der Netzstabilität mittels intelligenter Steuerung vor. In einer Testumgebung werden dazu Komponenten eines Smart Grid aufgebaut, um das intelligente Zusammenspiel von Stromnetz, Akteuren und Gebäuden kontrolliert erproben und verfeinern zu können. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt, Stadtwerke Vorstand Frank Ackermann und Jeanne Forget, Geschäftsführerin der Hager Vertriebsgesellschaft, freuen sich darüber, gemeinsam konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Energiewende zu ergreifen.
„Um einen sicheren Netzbetrieb aufrecht zu erhalten, müssen wir als Verteilnetzbetreiber bei Bedarf steuernd eingreifen können“, erklärt Frank Ackermann. Denn insbesondere die Niederspannungsnetze seien nicht auf Lastspitzen ausgelegt, die bei einem gleichzeitigen Strombezug von beispielsweise Elektroauto-Ladestationen und strombetriebenen Wärmepumpen auftreten können. „Gleichzeitig ist es aber wichtig, nur so viel zu steuern wie unbedingt nötig, damit der Bedarf des Stromkunden so wenig wie möglich eingeschränkt und die vorhandene Infrastruktur optimal genutzt wird.“ Damit ein Stromnetz jedoch stabil bleibt, müssen Stromerzeugung und Stromverbrauch zu jedem Zeitpunkt im Gleichgewicht sein.
An diesem Punkt setzt das gemeinsame Innovationsprojekt an. Mit der Hager Group haben die Stadtwerke Saarbrücken einen Partner gefunden, der die technischen Voraussetzungen dafür schafft, die zukünftigen Anforderungen aller Marktteilnehmer unter einen Hut zu bringen. „Wir machen Gebäude fit für die Energiewende. Unsere Vision sind Gebäude mit intelligentem Energiemanagement als Schlüssel für das Energiesystem der Zukunft und mehr Klimaschutz.
Ziel des Projektes ist es, mit den Stadtwerken Saarbrücken als starkem Partner in der Region neue Erkenntnisse im Zusammenspiel von Gebäude und Netz zu gewinnen. Dazu erproben wir die Technologien in einer realen Umgebung bei Kunden in Saarbrücken. Gemeinsam mit allen Akteuren werden wir eine Lösung zum stabilen Netzbetrieb ohne spürbare Einschränkungen für Kunden entwickeln. Damit entsteht eine Blaupause für die Energiewende in Deutschland“, sagt Jeanne Forget.
Das Energiemanagement-System liefert den Stadtwerken umfassendere Informationen und ermöglicht eine effizientere Steuerung. In Zusammenarbeit mit dem Messdienst-Spezialisten co.met wird das sichere Datenmanagement erprobt und validiert.
Der Gesetzgeber möchte die zeitlich befristete Reduzierung des Strombezugs aus dem Netz über das neue Energiewirtschaftsgesetz regeln und fordert die Netzbetreiber dazu auf, diese Vorgaben pragmatisch umzusetzen. Oberbürgermeister Conradt sieht hier noch Handlungsbedarf und fordert Unterstützung: „Die nationale Energiepolitik in Deutschland führt zu erheblichen zusätzlichen Risiken bei der Netzstabilität. Es muss daher dringend gehandelt werden. Für die Stadtwerke als Verteilnetzbetreiber ist es von elementarer Bedeutung, dass sie auch wirtschaftlich in die Lage versetzt werden, die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu können. Dem Unternehmen, das vor Ort Digitalisierung proaktiv umsetzt, muss ermöglicht werden, die Finanzierung der noch nie dagewesenen Investitionsbedarfe in Netze und Digitalisierung zu stemmen“, sagt Conradt. Und weiter: „Es wird daher unabdingbar sein, dass Investitionen in Netze und Digitalisierung international marktüblich verzinst werden können und Personalkosten tariftreuer kommunaler Stadtwerke sowie Metering- und Digitalisierungskosten vollständig anerkannt werden.“
Die nun unabhängige Bundesnetzagentur werde künftig eine noch wichtigere Rolle dabei einnehmen, Investitionssicherheit herzustellen und die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Stadtwerke die Gestaltung der Energiewende in den nächsten Dekaden nachhaltig umsetzen können.
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