Mittwoch, 12. Juli 2023

Erhöhte Versorgungssicherheit –
Einweihung der neuen Fernwärme-
Verbindungsleitung nach Burbach

Der Fernwärme-Ausbau schreitet voran: 3,5 Kilometer lang ist die neue Verbindungsleitung, die die Versorgung Burbachs mit umweltfreundlicher Fernwärme absichert. Die Stadtwerke Saarbrücken Netz AG hatte die neue Fernwärmeschiene auf Initiative der Energie SaarLorLux AG von der Anschlussstelle Roonstraße entlang der Saar nach Burbach und Malstatt gebaut. Unter den Augen zahlreicher geladener Gäste nahmen Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt sowie die Vorstände der Stadtwerke Saarbrücken Netz, Thomas Gebhart, und der Energie SaarLorLux, Joachim Morsch, die Fernwärmeleitung am frühen Mittag des 12. Juli 2023 offiziell in Betrieb. Die Einweihung fand an der Fernwärmeübergabestation in Gersweiler statt.

Stadtwerke Netz-Vorstand Thomas Gebhart, Energie SaarLorLux-Vorstand Joachim Morsch und Oberbürgermeister Uwe Conradt weihen die neue Fernwärme-Verbindung nach Burbach ein - SW/Iris Maurer

Stadtwerke Netz-Vorstand Thomas Gebhart, Energie SaarLorLux-Vorstand Joachim Morsch und Oberbürgermeister Uwe Conradt weihen die neue Fernwärme-Verbindung nach Burbach ein - SW/Iris Maurer

Stadtwerke Netz-Vorstand Thomas Gebhart, Energie SaarLorLux-Vorstand Joachim Morsch und Oberbürgermeister Uwe Conradt weihen die neue Fernwärme-Verbindung nach Burbach ein - SW/Iris Maurer

„Gute Nachrichten für Burbach und das Klima. Vor dem Hintergrund der Wärmewende kommt die erneuerte Verbindungsleitung genau zur richtigen Zeit. Die ausgeweitete Versorgung mit Fernwärme bedeutet Planungssicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie für unsere Gewerbepartner und bildet einen wichtigen Baustein in unserer kommunalen Wärmeplanung,“ so Oberbürgermeister Uwe Conradt. Neben der Versorgungssicherung können über die Verbindungsleitung weitere Haushalte und Firmen mit Fernwärme beliefert werden. Auch das neue Gewerbegebiet „Am Schanzenberg“ auf dem ehemaligen Messegelände erhält einen Netzanschluss. Stadtwerke Netz-Vorstand Thomas Gebhart: „Weitere Straßen im Stadtgebiet sind bereits mit einem Zugang zum Saarbrücker Fernwärme-Netz ausgestattet. Dieser wird jedoch bislang nicht von allen Haushalten genutzt. Daher streben wir zur Effizienzsteigerung auch eine weitere Verdichtung des Netzgebietes an.“ Überall dort, wo es technisch und wirtschaftlich möglich sei, werde versucht, so Gebhart, Immobilien an das Fernwärmenetz anzuschließen. Gebäudeeigentümer sollten sich an Energie SaarLorLux wenden, um prüfen zu lassen, ob ein Anschluss für ihr Haus bereits möglich sei.

„Die Nachfrage nach der Saarbrücker Fernwärme steigt stetig an, was uns sehr freut und gut für die Umwelt ist. Über 200 Kunden mit 35.000 Kilowatt konnten wir in den vergangenen Jahren für die Fernwärme gewinnen – alleine in diesem Jahr wurden bereits 3.000 Kilowatt akquiriert. Insgesamt beliefern wir derzeit rund 11.000 Fernwärmekunden in Saarbrücken mit unserer regionalen Wärme. Nicht zuletzt auch durch die neue Fernwärmeleitung nach Burbach ist das Gesamtsystem Saarbrücker Fernwärme startklar für die neuen Herausforderungen der Wärmewende. Jetzt geht es darum, möglichst viele Haushalte anzuschließen“, erklärt Joachim Morsch, Vorstand und Sprecher der Energie SaarLorLux.

Bis zu 20 Megawatt Wärmeleistung kann die neue Leitung nach Burbach und Malstatt übertragen. Durch die Ausweitung der Übertragungsleistung kann die Vorlauftemperatur im Netz abgesenkt und der CO2-Ausstoß weiter reduziert werden. Der in der Vergangenheit bei hohen Lasten eingesetzte Ölkessel am Standort Willerbach ist außer Betrieb gesetzt. Thomas Gebhart: „Der Ausbau und die Sicherheit unserer Netze haben für uns höchste Priorität. Um die zukünftigen Herausforderungen der Energiewende stemmen zu können, werden in den nächsten Jahren weitreichende Investitionen in die Netzinfrastruktur nötig. Dafür arbeiten wir eng mit der Energie SaarLorLux zusammen und stimmen uns mit der Landeshauptstadt ab.“

Die Gesamtkosten für die Verbindungsleitung belaufen sich auf circa 10 Millionen Euro, davon wurden vier Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Den größten Teil der Kosten trägt die Energie SaarLorLux. 

Bei der Fernwärme-Erzeugung werden im Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren bis zu 85% des Primär-Energieträgers ausgenutzt und in elektrische sowie thermische Energie umgewandelt. Die dadurch äußerst umweltfreundliche Fernwärme wird an verschiedenen Standorten im Saarbrücker Stadtgebiet erzeugt, unter anderem im Heizkraftwerk und der Gasmotorenanlage an der Römerbrücke (beide Energie SaarLorLux) sowie in der GuD-Anlage Süd und fünf Blockheizkraftwerken (alle Stadtwerke Saarbrücken). Vier der fünf Blockheizkraftwerke werden mit dem nachwachsenden Rohstoff Biomethan betrieben.

Das Saarbrücker Fernwärmenetz

Das Saarbrücker Fernwärmenetz wurde im Jahr 1963 eingerichtet und wird seitdem ständig erweitert und erneuert. Es erstreckt sich über etwa 181 Kilometer, die verteilt sind auf 95 Kilometer Stadtnetz (Talnetz), 47 Kilometer Bergnetz, 16 Kilometer Burbach, und 23 Kilometer Süd-/Nordschiene. Der Wärmetransport erfolgt über ein Heißwassernetz mit Temperaturen zwischen 70 und 120° Celsius, die sich an der Außentemperatur orientieren. Mit einer derzeitigen Anschlussleistung von 547 Megawatt thermisch liegt die zeitgleiche Leistungsspitze (Stadt- und Bergnetz) bei circa 220 Megawatt thermisch. Rund 4.500 Kundenstationen gibt es bislang im Saarbrücker Stadtgebiet. Die Gesamtmenge von rund 11.000 Endkunden verteilt sich auf 42% Haushaltskunden, 38% Gewerbekunden sowie 20% Sondervertragskunden (z. B. Universität des Saarlandes).