40 Jahre Wasserwerk Blickweiler
Das Wasserwerk Blickweiler feiert in diesem Jahr sein vierzigjähriges Jubiläum. Am 10. September 1982 wurde es nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Anlässlich des Jubiläums hat das Wasserwerk Bliestal (WWB) am Freitag, 7. Oktober 2022, zu einer Feierstunde ins Wasserwerk Blickweiler eingeladen, um im kleinen Rahmen die Geschichte Revue passieren zu lassen und den Gästen die Funktion des Wasserwerkes näher zu bringen.
„In der Eröffnungsschrift wurde 1982 prognostiziert, dass dank des Wasserwerks Blickweiler die Wasserversorgung von fast 200.000 Menschen mindestens bis zum Jahre 2000 sichergestellt sei. Wie sich heute zeigt, auch darüber hinaus“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der WWB, Tobias Raab. Rund sieben Millionen Kubikmeter Trinkwasser flössen jährlich vom Bliestal in die Landeshauptstadt Saarbrücken. 60 Prozent des Saarbrücker Trinkwassers stamme aus den Wasserwerken Blickweiler und Wolfersheim.
Lange Zeit konnten die beiden Wasserwerke der Stadtwerke Saarbrücken in St. Arnual und Rentrisch mit einer Jahresförderkapazität von 6 Millionen Kubikmetern den Wasserbedarf der Landeshauptstadt Saarbrücken decken: 1930 lag der Wasserverbrauch Saarbrückens mit seinen 130.000 Einwohnern und der Industrie bei 4,4 Millionen Kubikmetern. Mit dem Bauboom in den 1950er- Jahren stieg der Wasserbedarf deutlich schneller an als erwartet. So mussten die höhergelegenen Stadtteile Saarbrückens im Hitzesommer 1959 über mehrere Wochen durch Wasserwagen mit Trinkwasser versorgt werden. Daraufhin wurde 1961 unter Beteiligung mehrerer Landkreise sowie der Stadt Saarbrücken der Zweckverband Wasserversorgung Bliestal gegründet. Aufgabe des Zweckverbands war es, Wassergewinnungsanlagen und Rohrleitungen zu errichten. Die Stadtwerke Saarbrücken übernahmen die Planung, Kostenkalkulation und Bauüberwachung. 1966 wurde das Wasserwerk in Wolfersheim in Betrieb genommen. Mit einer Jahresfördermenge von 5 Millionen Kubikmetern konnte nun der Wasserbedarf Saarbrückens und einiger Gemeinden im Bliestal gedeckt werden. Als neuer Betreiber übernahm die im selben Jahr gegründete Wasserwerk Bliestal GmbH 1969 die Anlagewerte des Zweckverbands Wasserversorgung Bliestal und zeigte sich ab diesem Zeitpunkt für die Wassergewinnung und -versorgung zuständig.
Doch auch in den folgenden Jahren stieg der Wasserbedarf von Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft immer weiter an. Im Dürresommer 1976 musste die Wasserwerk Bliestal GmbH sogar vorübergehend den Wassernotstand ausrufen! Aus diesem Grund wurde 10 Jahre nach der Inbetriebnahme des Wasserwerks Wolfersheim der Bau des Wasserwerks Blickweiler und weiterer Brunnen beschlossen. Die Planungen zum Bau des neuen Wasserwerks begannen im Juli 1976, der Spatenstich erfolgte am 20. November 1979, bis das Wasserwerk Blickweiler schließlich nach fast drei Jahren Bauzeit und einer Investitionssumme von 19,5 Millionen DM am 10. September 1982 in Betrieb genommen wurde. In den letzten zehn Jahren investierte die Wasserwerk Bliestal GmbH jährich rund 540.000 Euro in den Erhalt und zur Verbesserung der Versorgungsanlagen.
Infokasten: Die Wasserwerk Bliestal GmbH (WWB) beliefert die Stadtwerke Saarbrücken über ihren Eigenbedarf hinaus mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und ist Versorger von insgesamt 29 Stadt- und Gemeindeteilen im Saarpfalz-Kreis sowie einer Gemeinde in Frankreich. Die Wassergewinnung erfolgt ausschließlich aus Grundwasser, das aus 20 Brunnen mit Tiefen von bis zu 450 Metern gefördert wird. In den Wasserwerken Blickweiler und Wolfersheim wird das Trinkwasser aufbereitet. Das von der WWB geförderte Grundwasser ist bereits in seinem Ausgangszustand frei von Schadstoffen. Um die kostbaren Grundwasser-Ressourcen zu schonen, werden alle Einsparmöglichkeiten ausgeschöpft und nur die Mengen gefördert, die zur Bedarfsdeckung gebraucht werden. Die Stadtwerke Saarbrücken sind mit 87 Prozent an der WWB beteiligt, die übrigen 13 Prozent hält der Saar-Pfalz-Kreis. |
WWB-Kennzahlen 2021
- Fördermenge: 9,1 Millionen Kubikmeter
- Trinkwasserverkauf: 8,6 Millionen Kubikmeter
- Durchschnittliche Tagessumme rund 25.000 Kubikmeter
- Höchst-Tagesleistung: rund 33.000 Kubikmeter (gefördert im August 2021)