Stadtwerke Saarbrücken: smart auf der Suche nach Leckagen in der Wasserversorgung
Die Digitalisierung hat Einzug in die Wasserwirtschaft gehalten und das bedeutet einen enormen Fortschritt in Sachen Effizienz und Sicherheit beim Betrieb von Wassernetzen. Die Stadtwerke Saarbrücken setzen in fünf Stadtteilen ein automatisiertes Leckortungssystem ein. Dabei werden Strömungsgeräusche in erdverlegten Leitungen gemessen, die wichtige Hinweise auf Leckagen geben. „Frühzeitiges Auffinden von Leckagen ist ein zentrales Thema für jeden Wasserversorger. Zeit ist der entscheidende Faktor, wenn es um das Erkennen und Orten von Leckagen geht“, erklärt Thomas Gebhart, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken Netz AG.
Die Stadtwerke Saarbrücken haben in den fünf Stadtteilen Dudweiler, Malstatt, Brebach, Fechingen und Bübingen ein automatisiertes Leckortungssystem eingerichtet. Magnetische Logger – nur so groß wie ein Wasserglas – sind an Hydranten befestigt. Diese messen nachts, wenn es am leisesten ist, Geräusche in der Wasserleitung. Tritt Wasser aus, entstehen Schallschwingungen, die der Logger in Echtzeit registriert. Alle Messdaten werden von den Loggern per Funk an einen Server übertragen. Dort werden die Daten analysiert und eine Leckwahrscheinlichkeit berechnet.
Für den Wassermeister beginnt der Arbeitstag mit einem Blick auf den Bildschirm. In kurzer Zeit kann er sich einen Überblick der nächtlichen Messergebnisse an Trinkwasserleitungen verschaffen. Während früher regelmäßig händische Kontrollmessungen durchgeführt wurden, finden heute Leckortungen automatisiert statt. „Die Überwachung von Leitungsnetzen sind mit einem hohen Zeit- und Personalaufwand verbunden. Durch die Automatisierung ist es uns gelungen, die Effizienz und die Sicherheit wesentlich zu steigern“, führt Gebhart aus. Die Investitionskosten betrugen bislang rund 300.000 Euro. Die nächsten Stadtteile, in denen automatisierte Leckortungssysteme eingerichtet werden, sind in Altenkessel im nächsten Jahr und 2022 in den Stadtteilen Gersweiler sowie Klarenthal.