Donnerstag, 21. Juni 2018

Stadtwerke Saarbrücken ziehen positive Bilanz

Stadtwerke Saarbrücken behaupten sich erneut in der Gewinnzone

„Mit einem Überschuss von 4,6 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2017 bewegt sich der Saarbrücker Stadtwerke-Konzern seit 2013 erneut in der Gewinnzone“, so bewerten die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer, Dr. Thomas Severin und Peter Edlinger das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2017. Die positive Ergebnisentwicklung ist 2017 im Wesentlichen auf Gewinne der Tochtergesellschaften Energie SaarLorLux, co.met und der Stadtwerke Beteiligungsgesellschaft zurückzuführen.

Das Ergebnis im traditionellen Kerngeschäft Netzbetrieb Gas, Wasser, Strom und Fernwärme sowie Wassererzeugung bleibe befriedigend, sei aber rückläufig. Weiterhin hoch defizitär sind der Verkehrsbereich mit einem Verlust von 16,2 Millionen Euro und der Bäderbetrieb mit einem Minus von 2,2 Millionen Euro. Das Konzern-Plus von 4,6 Millionen Euro diene der Konsolidierung des Konzerns.

Zu den Geschäftsfeldern der Konzerngesellschaften zählen schwerpunktmäßig die Erzeugung von Strom und Fernwärme, Netzbetrieb von Gas, Wasser, Strom sowie Fernwärme, die Wassergewinnung, der Bäderbetrieb und der Öffentliche Personennahverkehr, Vertrieb von Energie, Wasser und Dienstleistungen (insbesondere Messwesen). Der konsolidierte Jahresumsatz des vergangenen Jahres wird bei rund 231 Millionen Euro liegen (2016 232 Millionen Euro). Das Geschäft bei der Stadtwerke Saarbrücken Netz verlief im Jahr 2017 mit einem Beteiligungsergebnis nach Steuern von 10,6  Millionen Euro zwar positiv, jedoch niedriger als im Vorjahr. Energie SaarLorLux AG begünstigte mit einer positiven Planabweichung von 5,4 Millionen das Beteiligungsergebnis. Die Stadtwerke Saarbrücken ist an dem Energieversorger mit 49 Prozent beteiligt. Der bundesweit agierende Energiemarktdienstleister co.met konnte seine Marktposition weiter ausbauen. Die Tochter des Stadtwerke-Konzerns erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro bei einem Gesamtumsatz von rund 11 Millionen. Die Stadtwerke Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft entwickelte sich insbesondere aufgrund gestiegener Beteiligungserträge über dem Niveau des Vorjahres und erzielte einen Gewinn von knapp 763.000 Euro.

 

Defizitär sind weiterhin der Bäderbetrieb in Höhe von 2,2 Millionen Euro (2016 2,6 Millionen Euro) und der Verkehrsbereich mit 16,2 Millionen Euro (2016 14 Millionen Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr beförderte die Saarbahn GmbH insgesamt 43 Millionen Fahrgäste. Damit lag die Anzahl der Fahrgäste leicht über dem Vorjahresniveau (+ 0,5%).

Investitionen für die Region

Die Stadtwerke Saarbrücken sind ein wichtiger Wirtschaftsmotor in der Region. Im Jahr 2017 hat der Stadtwerke-Konzern Investitionen in Höhe von rund 28 Millionen Euro getätigt

 

Arbeitgeber in der Region

2017 beschäftigte der Saarbrücker Stadtwerke-Konzern 1.054 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 31.12.2017), davon waren im Verkehrsbereich 480 angestellt. Damit ist der Konzern einer der größten Arbeitgeber in der Region. Um die aktuellen und zukünftigen demografischen Herausforderungen zu meistern, liege ein unternehmerischer Schwerpunkt der Konzerngruppe auf der Ausbildung junger Menschen. Momentan absolvieren rund 60 Auszubildende in unterschiedlichen kaufmännischen und technischen Ausbildungszweigen ihre Lehre. Die Qualität der Ausbildung werde dadurch untermauert, dass es bisher jedes Jahr gelang, Ausbildungsbeste im Saarland hervorzubringen. Die Fachkräfte zum Elektroniker für Betriebstechnik und Fachinformatiker Systemintegration/Anwendungsentwicklung werden seit Herbst 2017 in einer hoch modernen Werkstatt ausgebildet. Die Stadtwerke investierten rund drei Millionen in das neue Gebäude am Unternehmensstandort in der Hohenzollernstraße in Saarbrücken, welches nach nur einjähriger Bauzeit und unter Einhaltung des veranschlagten Budgets fertig gestellt wurde.

 

Für die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Severin und Edlinger ist das Jahresergebnis 2017 ein solides Ergebnis. Der Konzern stehe, so Edlinger, vor großen Herausforderungen. Diese resultierten aus der laufenden Direktvergabe für die Verkehrsbetriebe, die durch die Änderungen der Rahmenbedingungen, nämlich der Wettbe­werbs­öffnung im Öffentlichen Personennahverkehr mit dem politischen Ziel eigenwirtschaftlicher Busbetriebe in Deutschland, erheblich verschärft würden. Darüber hinaus kämen die Ergebnisse im Versorgungsbereich durch das Messstellenbetriebsgesetz, die fortschreitende Anreizregulierung im Strom- und Gasnetz sowie die Konsequenzen aus der deutschen Energiewende stark unter Druck.

Ausblick

Von 2003 bis 2013 schrieb der Stadtwerke-Konzern rote Zahlen. Das Geschäftsjahr 2018 wird nach heutigem Stand laut Geschäftsführung unterhalb des Vorjahres abschließen. Ob wiederum mit einem Gewinn oder einem ausgeglichenen Ergebnis zu rechnen sei, hänge davon ab, inwieweit die gesetzlich bedingten Reduzierungen in Millionenhöhe bei den Netznutzungsentgelten kompensiert werden könnten und wie sich der defizitäre Verkehrsbereich entwickle. Hinzu kämen starke finanzielle Belastungen durch die Hochwasserschäden der letzten Wochen im Fechinger Kombibad und auf der Köllertalstrecke der Saarbahn. „Die permanenten regulatorischen und gesetzlichen Veränderungen sollen gemäß politischem Willen in Deutschland den Wettbewerb in den Branchen Energie und Nahverkehr kontinuierlich forcieren. Diesen Herausforderungen muss und will die Geschäftsführung folgen, um nachhaltig und erfolgreich die Daseinsfürsorge in der Landeshauptstadt zu gewährleisten“, betont der Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Thomas Severin.